INSPIRE Monitoring: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Mai 2022, 13:40 Uhr
Seite zuletzt geändert 19.01.2022
INSPIRE-Monitoring und Reporting
Die Kennzahlen für das INSPIRE-Monitoring werden aus den Daten- und Dienst-Metadaten abgeleitet und über „Harvesting-Prozesse“ zunächst in den Geodatenkatalog.de und von dort in den Geodatenkatalog der EU übernommen. Der Stichtag für die Auswertung liegt im letzten Monat des Berichtsjahrs. Die Mitgliedstaaten erstellen aus den Ergebnissen einen zusammenfassenden Bericht (sog. „Country Fiche“). In Deutschland erfolgt das federführend durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) mit Unterstützung des Lenkungsgremiums und der Koordinierungsstelle GDI-DE. Die Berichte werden spätestens am 31. März jeden Jahres durch die EU veröffentlicht.
Die Koordinierung des jährlichen Monitorings innerhalb des Landes Hessen wird von der zentralen Kompetenzstelle für Geoinformation wahrgenommen. Sie informiert die geodatenhaltenden Stellen über die Fristen und ruft im Oktober des jeweiligen Berichtsjahres zur Teilnahme am Verfahren auf.
Rechtliche Grundlagen
Die Richtlinie 2007/2/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2007 zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) gibt den Auftrag zur Etablierung eines Monitoring-Verfahrens im Artikel 21:
Die Mitgliedsstaaten überwachen die Schaffung und Nutzung ihrer Geodateninfrastrukturen. Sie stellen die Ergebnisse dieser Überwachung der Kommission und der Öffentlichkeit auf Dauer zur Verfügung.
Das Verfahren wurde für das Berichtsjahr 2019 reformiert und wird gemäß der Änderungsverordnung (EU) 2019/1010 vom 05.06.2019 sowie dem Durchführungsbeschluss (EU) 2019/1372 zur Überwachung und Berichterstattung durchgeführt.
Für das Land Hessen ist die Berichtspflicht in § 38 Hessisches Vermessungs- und Geoinformationsgesetz (HVGG) verankert:
(1) Die Stellen nach § 32 sind verpflichtet, der Zentralen Kompetenzstelle für Geoinformation auf Anforderung alle Informationen zur Verfügung zu stellen, die zur Erfüllung der Berichtspflichten [...] sowie den Durchführungsverordnungen [...] erforderlich sind.
Links:
Monitoring und Reporting bei der GDI-DE
Monitoring und Reporting auf der INSPIRE-Website der EU
Handlungsempfehlung zur Identifizierung INSPIRE-relevanter Geodaten von der GDI-DE
Monitoring 2020
Mit der Änderungsverordnung (EU) 2019/1010 vom 05.06.2019 sowie dem Durchführungsbeschluss (EU) 2019/1372 zur Überwachung und Berichterstattung ändert sich das Vorgehen für das INSPIRE Monitoring und das Reporting. Alle erforderlichen Informationen werden dabei ohne interaktiven Eingriff aus den Metadaten abgeleitet, die im INSPIRE-Geoportal auffindbar sind.
In diesem Zuge werden auch weitere Anforderungen an die Metadaten gestellt. So ist für Geodatensätze von regionaler (z. B. Bundesland) oder nationaler (z. B. Staat) Bedeutung zusätzlich das Schlüsselwort „Regional“ oder „National“ gemäß „spatial scope“-Codeliste in den Metadaten einzutragen. Der für kommunale Geodatensätze überwiegend zutreffende Eintrag „Lokal“ ist hingegen freiwillig.
Datenanbieter, die das Metadateninformationssystem des Geoportal Hessen nutzen, können diese Schlüsselworte in Kürze im entsprechenden Administrationsmenü auswählen.
Anbieter, die eigene Metadateninformationssysteme betreiben, finden Hilfestellung zur Umsetzung im Leitfaden für Datenanbieter sowie unter den unten angeführten Links.
Zeitplan
- 02.11.2020 Aufruf zum Monitoring 2020
- 27.11.2020 Stichtag für die Ableitung der Informationen aus dem INSPIRE-Geoportal
- 17.03.2021 Veröffentlichung der Ergebnisse durch die EU
Auswertung
Abbildung 1 fasst das Monitoring-Ergebnis in Hessen zusammen und stellt die Anzahl der Meldungen den letztjährigen Monitoring-Ergebnissen gegenüber. Es werden 273 Datensätze gemeldet. Insgesamt ist somit eine Steigerung in der Gesamtanzahl der gemeldeten Datensätze erkennbar.
Abbildung 1: Verteilung der gemeldeten Datensätze Monitoring 2015 - 2020
Während der Anteil der Meldungen aus der Landesverwaltung weitestgehend konstant bleibt, resultiert die steigende Gesamtanzahl aus den zunehmenden Meldungen der kommunalen Verwaltung.
Nach Abbildung 2 liegen für alle 273 Geodatensätze Metadaten und INSPIRE-konforme Darstellungsdienste vor.
Abbildung 2: Stand der Umsetzung 2020
Die Anzahl von 851 Darstellungsdiensten geht auf unterschiedliche Entscheidungen der datenhaltenden Stellen zurück, die Datensätze in einer niedrigeren Granularität bereit zu stellen als die dazugehörigen Dienste.
Die Ergebnisse für das Monitoring 2020 zeigen, dass die INSPIRE-Umsetzung weiter voranschreitet. Handlungsbedarf ergibt sich vor allem hinsichtlich der Erfüllung der INSPIRE-Datenmodelle für die Datensätze, die unter die Themen der Anlagen 1, 2 und 3 HVGG fallen. Das gemeinsam ausgerichtete Wirken an der Qualität der Meldung und der Optimierung des Ablaufes ist eine kontinuierliche Aufgabe im Prozess der INSPIRE-Umsetzung. Der hohe Beratungsaufwand der zentralen Kompetenzstelle für Geoinformation hinsichtlich der notwendigen Maßnahmen zur Erfüllung der INSPIRE-Anforderungen und der Behebung von Mängeln besteht daher weiterhin.
Links
Anleitung der EU zu spatial scope
INSPIRE Registry, Codeliste für räumlichen Anwendungsbereich
Mehr zum neuen Verfahren auf GDI-DE...
Mehr zum Monitoring & Reporting in Deutschland auf GDI-DE...
Downloads
Maßnahmenkatalog zur Qualitätssicherung V2.1 (PDF / 570 KB)
Monitoring-Archiv
Monitoring 2020 (PDF / 230 KB)